1934 - 1948

1934 - 1938

Im Jahre 1935 änderte die Katholische Arbeitsbundmusik den Namen in Ortsmusik Traunkirchen. Duch die politischen Ereignisse wurde erst zwei Jahre später, also im Jahr 1936, das 90jährige Gründungsfest abgehalten. Auch in diesem Jahr gab es für die Ortsmusik wieder eine Krise. Da sich einige junge Musiker der damals illegalen Nazi-Partei angeschlossen hatten, gab es interne Auseinandersetzungen und sogar Austritte. Der musikalische Betrieb konnte nur mit Aushilfen der Salinenmusik aufrecht erhalten werden.
Im Oktober 1936 mussten beide Kapellen in Linz beim Heimwehraufmarsch teilnehmen. Die Ortsmusik marschierte damals mit der bestehenden militanten O.K.A.-Wehr. Als Entschädigung erhielt die Ortsmusik Traunkirchen ein Mittagessen und einen Liter Bier, die Musikgesellschaft Grün-Weiß nichts.
Im Frühjahr 1937 fanden Gespräche über eine Vereinigung beider Kapellen statt, wobei die Initiatoren die Obmänner Hobl und Oberlehrer Heiß waren. In einer außerordentlichen Generalversammlung wurde am 20.04.1937 die Vereinigung in der Ortsmusik Traunkirchen beschlossen. Kapellmeister wurde Hans Herbst, Stellvertreter Franz Feichtinger, Obmänner Josef Hobl und Josef Heiß. Am 1. Mai 1937 fand die gemeinsame Ausrückung statt. Ende Sommer traten auch wieder Unstimmigkeiten auf. Es waren diese in erster Linie musikalischer Natur und persönliche Eifersüchteleien.
Im Herbst traten dann der Vizekapellmeister und weitere 6 Musiker aus. Dem Obmann Josef Hobl war damals die Spielfähigkeit der Musik zu verdanken. Lehrer Fritz Retzer, der 1935 nach Traunkirchen kam, war Organist und spielte auch verschiedene Instrumente. Retzer trat in die Kapelle ein und wurde Vizekapellmeister. Durch den Anschluss am 13.03.1938 traten wieder eine Fülle von Problemen an die Musik heran.
 

1938 - 1945

Kapellmeister Hans Herbst legte seine Stelle als Kapellmeister zurück da er in Ebensee eine politische Funktion übernahm. Fritz Retzer übernahm die Kapellmeister- und Bgm. Wutscher die Obmannstelle und die Gemeinde Traunkirchen die finanzielle Gebarung. Im Herbst 1938 übergibt die Obmannstelle Bgm. Wutscher an den früheren Obmann Michael Eckl. Für die Kassengebarung ist die Musik wieder selbst verantwortlich. Durch den Anschluss und Einführung des Arbeitsdienstes und der Wehrpflicht tauchten natürlich personelle Probleme auf. Im Herbst 1938 und Frühling 1939 gab es schon die ersten Einrückungen.
Mit Beginn des 2. Weltkrieges am 01.09.1939 gab es eine Verfügung des Musikreichsverbandes, dass der Musikbetrieb des Krieges wegen eingestellt wurde. Es waren noch 4 bis 8 Teilnehmer des ersten Weltkrieges welche bei kleineren Anlässen wie z.B.: Begräbnissen, Requiem für gefallene Kameraden spielten. Im Jahr 1943 wurden auch noch die letzten Alten eingezogen. Als letzte Musikanten blieben die beiden Flügelhornisten Franz Höller und Leopold Scheichl über, die von der Gemeinde als Feuermelder bestimmt wurden. 14 Musiker kehrten vom Weltkrieg nicht mehr heim. Als letzter rückte Franz Höller zum Volkssturm ein.
 

1945 - 1948

Nach Kriegsende am 07. Mai 1945 kehrten die ersten Musiker wieder nach Hause, darunter auch Franz Höller. Er ging sofort daran, die Ortmsuik wieder zu organisieren. Seiner Initiative war es auch zu verdanken, dass die Musik am Fronleichnamstag 1945 mit Aushilfen aus Ebensee in der Kirche spielen konnte. In dieser Zeit hatte es auch einige Musiker nach Traunkirchen verschlagen, darunter ein Flötist der Wiener Symphoniker, Rupert Schwarzbauer, der die Kapelle bis zur Heimkehr von Fritz Retzer leitete.
Franz Höller war ein Motor der Musik. Er unterrichtete viele junge Leute, welche für spätere Jahre den Kern der Ortsmusik bildeten. Am 24. Juni 1946 spielte die Ortsmusik für die Amerikaner das erste Platzkonzert, mit Aushilfen von Ebensee, vor dem Hotel Post. Die Traunkirchner durften sich das Konzert nur von der anderen Straßenseite anhören. Es war damals ein großes Ereignis und musikalisch ging es wieder schnell aufwärts.
Im Winter 1945 wurde Fritz Feichtinger zum Obmann der Ortsmusik gewählt. Im September 1946 nimmt die Ortsmusik in Bad Ischl an einem Wertungsspiel teil. Mit der Quvertüre "Allessandro Stradella" wurde ein 3. Rang erreicht. Im Jahr 1947 ging man daran, einen Musikpavillion zu bauen, der am Pfingstsonntag 1948 feierlich eröffnet werden konnte. Weiters wurde im September von Fritz Feichtinger eine Fahrt nach Wien zu einem großen Winzerfest organisiert. Die Fahrt mit dem Zug und Auto war natürlich ein abenteuerliches Unternehmen. Der Höhepunkt war damals der Festzug zum Rathaus, ein Ständchen bei Bgm. Dr. Körner und beim Rathaus das Turmblasen.