1800 - 1911
18. Jahrhundert
Die ersten Ansätze der Blasmusik in Traunkirchen gehen Ende des 18. Jahrhunderts zurück. In den Ortschaften Mühlbachberg und Mühlbach scheinen die ersten Hochzeitsbläser auf. Der "Stöffl von der vorderen Attweng", die "Buawiser-Buam", die "Püuln-Buam" und auch ein "Premhuber" wurden genannt.
Um 1817 scheint die erste Aufzeichnung auf. Es soll damals 10 bis 14 Leute gegeben haben, welche Flügelhornduette und Hochzeiten gespielt haben. Es gibt keine Unterlagen, wie sich diese Leute die Instrumente beschafft haben. Es wird angenommen, dass es damals die Adeligen und die Kirche von Traunkirchen waren, welche die Instrumente zur Verfügung stellten.
1844 - 1860
Ab 1844 scheinen die ersten Aufzeichnungen über einen losen Verein bzw. amtlich eingetragenen Verein auf. Das erste Protokoll von einer Jahreshauptversammlung von 1877 liegt in unserem Archiv. Frühere Aufzeichnungen von Versammlungen waren leider nicht mehr aufzufinden. Aus mündlicher Überlieferung weiß man, dass ein Schullehrer unbekannten Namens die Kapelle führte. In der Zeit um 1855 taucht der Name Johann Stummer (Kollermann) auf, der verschiedene Instrumente spielte und auch ein Klavier besaß. Stummer übernahm die Kapellmeisterstelle. Er war der Großvater des langjährigen Obmannes (1948 bis 1971) und Bürgermeisters Sepp Stummer. Als erster Obmann ab 1860 wurde der Wirt vom Hotel am Stein, Sebastian Neubacher, bestellt.
Ab 1860 gibt es auch Aufzeichnungen über einen geregelten Vereinsbetrieb. In dieser Zeit scheint auch immer wieder in Aufzeichnungen der Name Leopold Kreuzer auf. Kreuzer war Mesner, Geigenlehrer und aktives Mitglied der Musikkapelle (Kassier u. Schriftführer). In dieser Zeit wurde vom Pfarrer von Traunkirchen ein Raum für Proben zur Verfügung gestellt.
1860 - 1911
1860 legen Kapellmeister Stummer und Obmann Neubacher ihre Funktionen zurück. Die Kapellmeisterstelle übernimmt ein Lehrer namens Karl Reisner, die Obmannstelle der Wirt von der Taverne zur Post, Adalbert Karobath. 1882 wird Lehrer Reisner versetzt und Johann Stummer wird wieder Kapellmeister. 1887 legt Kapellmeister Stummer die Stelle aus Altersgründen zurück. Der Tischlermeister Alois Feichtinger, der als 1. Flügelhornist bei der Militärkapelle tätig war, kommt nach 3 Jahren zurück und übernimmt die Kapellmeisterstelle.
Im Jahre 1901 übernimmt die Obmannstelle Bürgermeister Andreas Mühlbacher. Kapellmeister Feichtinger setzte in der Musik neue Aktivitäten. Es wurden Platzkonzerte, Seemusik, Ständchen für Sommergäste, sowie Feiern bei Alfred Graf von Harrach aufgeführt und gespielt. Graf Harrach war ein großer Förderer der Musik, und einige Musiker fanden sogar bei ihm Arbeit. 1904 übernimmt, wegen Krankheit des Kapellmeisters Alois Feichtinger, der Musiker Josef Feichtinger (Binder) provisorisch die Leitung der Musikkapelle.
Im Jahre 1904 legt Bgm. Mühlbacher seine Obmannstelle zurück. Sein Nachfolger wurde der Lehrer Stefan Pesendorfer.
Mit dem Jahr 1907 beginnt eine große Krise. Kapellmeister Feichtinger liegt im Sterben, 19 Jahre leitete er die Musikkapelle. Es wird über einen neuen Kapellmeister in einer Generalversammlung abgestimmt, wobei die Mehrheit für den schon provisorisch tätigen Josef Feichtinger stimmt. Aus diesen Gründen traten Franz Holzinger und noch 2 weitere Musiker aus. Ferdinand Fellner (Schiedmann) wird Vizekapellmeister. Durch die Streiterein im Verein ist Kapellmeister Feichtinger müde geworden und legt anfangs 1909 die Kapellmeisterstelle, wie auch Stefan Pesendorfer die Obmannfunktion, zurück. Zum Kapellmeister wird Ferdinand Fellner und zum Obmann der Wirt von der Post, Jakob Anderle, gewählt.